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1318. Dezember 17. Richynow (Reichenau, Kr. Bolkenhain) in estuario plebani (datum et actum).

Dom. qua canitur Gaudete in Domino semper.

Bruder Heinrich, Abt zur Gnade St. Marien (Grüssau), bekundet, dass er von Frau Hanna, Wittwe weiland Heinrichs, des Claviger von Reichenau, und deren jüngerem Sohne mit Zustimmung des älteren und aller Freunde für 20 Mk. Groschen 2 Mk. jährlichen Zins auf dem Kretscham in Reichenau frei von allen herzogl. Lasten gekauft hat. Brennt der Kretscham ab, wird kein Zins bis zur Neuaussetzung gegeben, desgleichen nicht, wenn der Kretscham verfällt. Der Zins kann auch durch einen anderen ersetzt werden.

Z.: Herr Ticzko Pfarrer in Pomerio (Baumgarten, Kr. Bolkenhain), Heinrich Gross dessen Schwestermann, Nikolaus der Erbschulz, Dietrich Reich, Konrad Wendilgart, Heinrich Vriginhufener, Heinrich Schön, Heinrich Snerrer.


Or. im Bresl. Staatsarch. Grüssau 46 mit dem an grünen Seidenfäden hängenden spitzrunden Siegel des Abtes, abgeb. bei Pfotenhauer, Schles. Siegel B, Tafel XIII, 94 und beschrieben S. 22. Die Schrift macht einen verdächtigen Eindruck und gleicht sehr der Buchdruckschrift aus dem Ende des XV. Jahrb.; Wattenbach hat die Urk. s. Z. für unecht erklärt. Eine Abschrift befindet sich in dem Grüssauer Kopialbuch aus dem XV. Jahrh. im Bresl. Staatsarchiv D 176, fol. 39. Abgedr. bei Ludewig, Reliquiae Manuscript. VI, 480.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.